Schwarzer Drache: Geisterdrache von abranka (Schwarzer Drache IV) ================================================================================ Kapitel 38: 38. Herrin vom See ------------------------------ Der Manticor lächelte zufrieden. Oh ja... Sie hegt schon Zweifel... Er grinste breit. Sein Plan schien aufzugehen. Und diese Sayuri war offenbar auch ein kleines, berechnendes Biest, was ihm sehr zusagte. Es würde leicht sein, sie auf seine Seite zu ziehen, da sie offenbar eh den Hang dazu hatte, die sichere Seite zu wählen - sprich: die Seite des Stärkeren. Und im Moment war niemand stärker als Tassilo mit seiner arkadischen Armee. Der Manticor brummte zufrieden und legte seinen Kopf wieder auf die Tatzen. Sein Blick fiel wieder auf Tassilo, der gerade die Überreste der letzten Opferung beseitigen ließ und sich wieder diesem seltsamen Mädchen - oder was auch immer es war - zuwandte. Ein ungewöhnliches Wesen... Der Manticor schüttelte leicht den Kopf und seine dichte, blutrote Mähne umwehte sein Löwengesicht. An irgendjemanden erinnerte es ihn, aber er wusste nicht an wen oder an was... Grollend rollte er sich umher und blieb schließlich auf der Seite liegen. Tassilo wollte sich gerade wieder Mignon zuwenden, das die Opferung mit Neugier und einem dennoch ausdruckslosen Gesicht beobachtet hatte, als ein Kommunikationsgerät an der Wand piepste. Seufzend ging er hin und nahm die Nachricht an. Schweigend hörte er zu. "Ich werde mich darum kümmern," versprach er. Dann rief er in seinen Gedanken den Manticor. "Sie haben die Herrin vom See gefunden... Es ist deine Kraft von Nöten, um sie zu zähmen..." Der Manticor grinste zufrieden und konzentrierte sich ganz auf seine alte Feindin. So sah man sich also wieder... Ihren sterblichen Körper würde er nun vernichten... Ein zufriedenes Grollen entwich seiner Kehle. Nein, noch besser: Er tötete sie nicht jetzt, sondern stattdessen ließ er sie opfern... Um ihre Kraft der seinen hinzuzufügen... Ein grausames Lächeln breitete sich auf seinem Löwengesicht aus. Sofort informierte er Tassilo und dieser gab direkt die Nachricht weiter, dass die seltsame Seejungfrau nun gefahrlos gefangen werden konnte. "Was ist mit den Elfen?" kam es aus dem Kommunikator zurück. "Tötet sie," brummte Tassilo beiläufig und deaktivierte das Gerät dann. Danach wandte er sich Mignon zu, das wieder seinen eigentümlichen Tanz durch den Raum aufgenommen hatte. Kopfschüttelnd betrachtete er, wie das silberhaarige Kind mit der goldenen Haut durch den Saal wirbelte. Sein weißes Kleid umschmeichelte den schmalen Körper und wehte im Wind der Bewegung. Tassilo ließ sich auf der Kante des blutbeschmierten Altars nieder und sah ihm wie gebannt zu. Die Elfen wehrten sich mit all ihrer Kraft und all ihrer Magie gegen die Eindringlinge. Dennoch konnten sie nicht lange bestehen. Verzweifelte versuchten sie, ihr Heim und ihr Heiligtum zu verteidigen, doch die arkadischen Soldaten metzelten brutal eine nach der anderen nieder. Schließlich erreichten sie den See der Träume und begannen ihn systematisch mit großen Netzen zu durchsieben. Nach einigen Stunden hatten sie die Herrin vom See gefunden. Durch die Kraft des Manticors wehrlos geworden, wurde sie problemlos in einen großen Wasserbehälter verfrachtete und von dort auf ein Luftschiff gebracht, das sie innerhalb von zwei Tagen zu der fliegenden Festung Tassilos bringen würde. Faisala, die Hohepriesterin der Elfen sah mit Schaudern, wie das Dorf der Elfen vernichtet und ihre ,Göttin' verschleppt wurde. Mit Tränen in den silbernen Augen, sah sie ihre Tochter Sola an. "Sola, flieg mit den Verbliebenen zu Hitomi, Van und den anderen... Flieg zu den Verbündeten des Schwarzen Drachen..." "Was hast du vor, Mutter?" fragte die junge Elfe mit großen Augen. "Ich werde versuchen, sie aufzuhalten," gab Faisala mit einem traurigen Lächeln zurück. "Das muss ich tun... Und nun: Flieg, mein Kind, flieg!" Mit Tränen in den hellen Augen nickte Sola und flog gehorsam mit den letzten noch lebenden Elfen davon. Faisala blieb allein zurück. Doch die alte Elfe nahm sich keine Zeit, traurigen Gedanken nachzuhängen,. Sie sammelte all ihre Energie und griff die Soldaten, die den Wasserbottich mit der Herrin vom See transportierten, in einem Funkenschauer an. Fast wäre es ihr auch gelungen, den Bottich zu zerstören und die Herrin des Sees in die Freiheit zu entlassen, doch dann durchbohrten sie drei Speere gleichzeitig und die Elfe ging tödlich getroffen zu Boden. "Die war ganz schön hartnäckig," brummte einer der Soldaten stieß die Elfe mit seiner Stiefelspitze in die Seite. "Lass sie liegen. Ist doch egal, was mit ihr passiert..." knurrte ein weiterer und zog weiter an den Transportseilen, um den Wasserbehälter mit der Herrin vom See an Bord des Luftschiffs zu bringen. Der erste nickt und half seinem Kollegen. So endet es also... ging es Faisala durch den Sinn, als sie die große Dunkelheit übermannte. Herrin, ich glaube an Euch. Gebt nicht auf... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)