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Interviews: Exklusiv Interview mit Mushi Production (Astroboy, Kimba, Nagasaki 1945)   [Kompletter Artikel]



1962 von Altmeister Osamu Tezuka gegründet, nur elf Jahre später in Konkurs gegangen: das japanische Animationsstudio Mushi Productions hatte eine schwere Geburt. Doch nach seinem Relaunch im Jahre 1977 konnte sich das Studio etablieren und ist seitdem ein Fixstern in der japanischen Animationsstudio-Landschaft. AnimePRO sprach auf dem 13. Internationalen Trickfilm Festival Stuttgart (ITFS) mit Präsident Satoshi Ito und Regisseur Seiji Arihara über die Geschichte des Studios und ihren neuen Film „Nagasaki The Angelus Bell – 1945".

AnimePRO: Mushi Productions hat eine bewegte Geschichte hinter sich. 1973 ging das von Osamu Tezuka gegründete Studio in Konkurs – wie kam es zur Wiederauferstehung des Studios?
Satoshi Ito: Nach vier Jahren des Nichtstuns wurde 1977 beschlossen, einen zweiten Anlauf zu wagen. Der Grundstein wurde mit dem Kauf der Rechte an "Kimba, der weiße Löwe" von Osamu Tezuka gelegt; daraufhin ging es glücklicherweise bergauf.

AnimePRO: Inwieweit hat Osamu Tezuka den Weg des wieder gegründeten Studios beeinflusst?
Satoshi Ito: Tezuka hat damals die Neugründung seines alten Studios positiv aufgenommen und den neuen Gründer von Mushi Productions sehr unterstützt. So gab er ihm die Rechte des Firmennamens „ Mushi Productions", die bislang ihm zugestanden haben. „Mushi" hat nämlich die gleichen japanischen Schriftzeichen wie „Tezuka Osamu". Tezuka wurde auch gefragt, ob er nicht wieder seinen alten Posten als Geschäftsführer zurückhaben wolle, doch er lehnte ab, da er es laut seiner eigenen Angabe war, der das Studio 1973 zum Konkurs führte.

AnimePRO: Naheliegenderweise hat Mushi Productions viele Manga von Osamu Tezuka verfilmt. Ist aktuell eine neue Umsetzung einer seiner Manga in Planung oder Produktion?
Satoshi Ito: Nein, momentan nicht – zumindest nicht bei uns.

AnimePRO: Seit dem Relaunch des Studios sind mittlerweile knapp 30 Jahre vergangen. Was hat sich in diesen Jahren bei Mushi Productions getan?
Seiji Arihara: Wir haben mittlerweile über 50 Serien, OVAs und Filme gedreht, die erfolgreichste Serie war nebenbei bemerkt Tomorrows Jow, die 79 Episoden stark war.
Satoshi Ito: Das Studio beschäftigt momentan an die 30 Mitarbeiter. Früher, vor dem Konkurs, waren es sogar 80 Mitarbeiter – vier von diesen „alten Hasen" arbeiten sogar noch heute für uns. Im Team produzieren wir einen Anime pro Jahr, wobei wir uns im Laufe der Jahre eher auf Filme und weniger auf Serien spezialisiert haben. Wir arbeiten übrigens gerade an einem neuen Anime-Film, der in Taiwan spielt und auf einer wahren Geschichte basiert.



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